Eine am Centre for Applied Audiology Research durchgeführte Studie attestiert Hören mit Oticon Intent eine Verringerung von Hörstress sowie Höranstrengung. Um bis zu 31 Prozent soll sich die Höranstrengung mit dem neuen Hörgerät verringern, der Hörstress gar um 40 Prozent – verglichen mit dem Vorgängermodell Oticon Real. Das meldete die Hamburger Oticon-Niederlassung Mitte August.
Für die Studie wurde die Höranstrengung mit dem Pupillometrie-Verfahren per VR-Brille gemessen. Bekanntlich weiten sich die Pupillen bei steigender Anstrengung. Ebenso steige mit zunehmender Höranstrengung die Herzfrequenz, was wiederum ein erhöhtes Stressniveau impliziere. Entsprechend wurde für die Studie auch die Herzfrequenz der Probanden gemessen.
Für die Studie hatte man eine komplexe sowie ein sehr komplexe Hörumgebung mit zwei bzw. vier konkurrierenden Sprachquellen errichtet. Mithilfe von VR-Brillen sowie Raumakustik habe man außerdem „realistische, audiovisuelle Klangszenen“ geschaffen, heißt es in der hierzu versendeten Pressemitteilung. So habe man permanent Hintergrundgeräusche von 60 dB eingespielt. Dazu hatte man 15 visuelle Avatare horizontal davor gestaffelt. Die Anordnung der Sprecherinnen und Sprecher erfolgte per Zufallsprinzip.
Bewertet wurden zwei verschiedene Szenarien – einmal mit zwei konkurrierenden Sprechern (komplex), einmal mit vier konkurrierenden Sprechern (sehr komplex). Die von den Probanden genutzten Real- und Intent-Geräte waren dabei einmal als First Fit angepasst, einmal individuell mit der VAC+-Anpassformel. Alle Teilnehmenden waren erfahrende Hörgeräteträgerinnen und -träger im Alter von 48 bis 82 Jahre. Für die Tests sollten bestimmte Sprecher ausgemacht werden, denen man zuhören wollte. Danach sollte man sich 33 Sekunden auf eben diesen Gesprächspartner konzentrieren. Hierbei wurden dann Höranstrengung und Hörstress gemessen. Die Ergebnisse der beschriebenen Untersuchungen hätten eine „deutliche Sprache“ gesprochen, heißt es seitens Oticon. Demnach habe sich die Höranstrengung mit Oticon Intent gegenüber Oticon Real in komplexen Situationen um 22 Prozent verringert, in sehr komplexen gar um 31 Prozent. Noch größer sei die Auswirkung auf den Hörstress, der im Vergleich zu Real um 40 Prozent geringer gewesen sei.