120 JAHRE OTICON

Oticon feiert in diesem Jahr am 8. Juni das 120. Firmenjubiläum. „Eine Firmengründung aus wahrer Liebe“, heißt es in der hierzu versendeten Pressemitteilung. Denn der Firmengründer Hans Demant hatte im dänischen Odense im Jahr 1904 sein Unternehmen mit einem vorrangigen Ziel aus der Taufe gehoben: Das Leben seiner hörgeschädigten Ehefrau Camilla zu verbessern. Seitdem ist bekanntlich vieles passiert. „Ein wahrer Grund – auch für die in Hamburg ansässige Tochter, die Oticon GmbH, – zum Feiern und für einen kleinen Rückblick auf die Erfolgsgeschichte!“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Aus dem 1904 gestarteten Unternehmen ist längst die Demant A/S geworden, ein weltweit agierender Konzern mit Aktivitäten in über 30 Ländern, Geschäftsbeziehungen in 130 Ländern, über 21.000 Mitarbeitenden und verschiedenen Geschäftsbereichen rund um die Hörgesundheit, die Vorsorge, die Diagnose und Pflege.

Die Hamburger Niederlassung von Oticon wurde 1969 gegründet und habe an dem Erfolg des Konzerns ob der Größe des deutschen Marktes freilich „einen großen Anteil“. Als „Hauptantrieb“ nennt man bei Demant nach wie vor jene Motivation, die schon 1904 Gründer Hans Demant angetrieben hatte: Hörgeschädigte Menschen wieder am sozialen Leben teilhaben lassen.

Angefangen hat es damals übrigens damit, dass Hans Demant 1905 nach England reiste, um auf der Insel ein bis dahin noch nicht auf dem europäischen Kontinent verfügbares Hörgerät zu kaufen. Dass er dort fündig werden könnte, hatte er gehofft, nachdem er erfahren hatte, dass Alexandra von Dänemark bei ihrer Krönung zur Königin von England 1902 eine Hörhilfe getragen hatte. So kam es schließlich, dass Demant in England einen Vertrag dem amerikanischen Unternehmen General Acoustic Company schloss. Später konzentrierte sich Hans Demant auf besseres Hören in Kirchen und vertrieb das erste „Acousticon“-Hörgerät in Kopenhagen.

Nach dem Tot von Hans Demant im Jahre 1910 übernahm sein Sohn William das Geschäft – und baute es weiter aus. Zudem fiel er mit einigen ungewöhnlichen Ideen auf. So war das 1938 in Dänemark eröffnete, damals modernste Kino des Landes mit „Acousticon Seatphones“ ausgestattet, eigens umgebauten Sitzen, in denen hörgeschädigte Kinobesucherinnen und -besucher die Filme besser verfolgen konnten. Als es während des zweiten Weltkriegs nicht mehr möglich war, Waren nach Dänemark zu importieren, stellte Demant das erste in Dänemark gefertigte Hörgerät her, das „Acousticus“.

Als der Krieg vorüber war, ging William Demant eine Partnerschaft mit einem amerikanischen Hörgerätehersteller ein und gründete in dem Zuge die Oticon Corporation in Kopenhagen. In den 50er-Jahren übergaben William und dessen Frau Ida Emilie die Firmenanteile der Familie an die Oticon-Stifung, die inzwischen als William Demant Foundation firmiert und bis heute Hauptaktionärin der Demant A/S ist.

Parallel wuchs das Unternehmen immer weiter, und es wurden unter andere unzählige Hörgeräte entwickelt und produziert. 1996 etwa das erste volldigitale „DigiFocus“ mit vollautomatischer Lautstärkeregelung. Als weiterer Meilenstein wird „Epoq“ genannt, das etwa über eine drahtlose Binaural-Funktion verfügte. Einen „Paradigmenwechsel“ habe man 2016 mit dem Oticon Opn eingeläutet. Aber auch abseits des traditionellen Geschäfts zeigt sich Demant umtriebig, zum Beispiel 2020 mit dem Start von EPOS, einem Unternehmen für High-End-Audio-Lösungen. Nicht zu vergessen der jüngste Streich von Oticon: das Oticon Intent. Mit seiner 4D-Sensortechnologie, die auf die Hörwünsche der Nutzerinnen und Nutzer eingehen kann, befinde man sich nach wie vor ganz im Sinne des Gründers Hans Demant: Hörgeschädigte Menschen wieder am sozialen Leben teilhaben zu lassen.

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