Neuromod Devices hat in einer weiteren Finanzierungsrunde 30 Millionen Euro eingesammelt. Das Geld soll investiert werden, um die Verfügbarkeit respektive Verbreitung der Tinnitus-Therapie mit Lenire zu erweitern. Ein Teil der Summe wurde unter der Leitung des Risikokapitalgebers Panakès Partners bereitgestellt, dazu kommen Risikokredite der Europäischen Investitionsbank. In diesem Zuge werde außerdem Alessio Beverina, geschäftsführender Gesellschafter von Panakès, dem Vorstand von Neuromod beitreten. Darüber informierte Neuromod Devices Mitte April.
Angestoßen hatte das in Dublin, Irland, beheimatete Unternehmen die Finanzierungsrunde anlässlich der jüngst erteilten De-Novo-Zulassung durch die amerikanische Food and Drug Administration für Lenire in den USA.
Mit dem nun akquirierten Kapital wolle man die Markteinführung von Lenire in den Vereinigten Staaten vorantreiben. Erste Behandlungen sollen dort noch im April beginnen, heißt es seitens Neuromod. Hierfür hat man in den USA eigens eine Tochtergesellschaft gegründet. Aber auch in Europa möchten die Iren expandieren. So soll die Verfügbarkeit in Ländern wie Italien, den Niederlanden, Portugal und Schweden weiter verbessert werden. Darüber hinaus möchte man die Entwicklung der zweiten Generation von Lenire vorantreiben.
„(…) Europa ist seit langem führend in der Welt der Hörinnovation. Wir sind stolz darauf, diese Tradition fortzusetzen, indem wir unsere bahnbrechende Tinnitus-Behandlung Lenire den Millionen von Betroffenen in Europa und den USA zugänglich machen. (…)“, so Dr. Ross O’Neil, Gründer und CEO von Neuromod. Obwohl es laut O’Neil global betrachtet mehr Menschen gebe, die an Tinnitus leiden als an Hörverlust, habe es in diesem Bereich „praktisch keine Investitionen gegeben“. Dank der nun erfolgten Finanzierung werde „Europa wieder einmal eine Vorreiterrolle“ einnehmen.
Lenire ist bekanntlich ein bimodales Neuromodulationsgerät, das über eine intraorale Komponente, den so genannten Tonguetip, leichte elektrische Impulse an die Zunge abgibt, kombiniert mit einer auditorischen Stimulation über Kopfhörer, um so langfristige Veränderungen im Gehirn zur Linderung von Tinnitus zu bewirken.
In Deutschland war Lenire zunächst über verschiedene Hörakustikfachgeschäfte vertrieben worden, bis Neuromod seine Vertriebsstrategie im Herbst 2022 verändert hatte (siehe OMNIdirekt#15)