KARTELLAMT GIBT GRÜNES LICHT FÜR KIND-ÜBERNAHME DURCH DEMANT-GRUPPE

Das Bundeskartellamt hat „den Erwerb der Kind-Hörakustikfilialen sowie des zu der Kind-Gruppe gehörenden Herstellers audifon GmbH & Co. KG durch die dänische Demant-Gruppe freigegeben“. Das meldet die Behörde auf ihrer Website.

„Mit dem Vorhaben schließen sich der nach Filialen dritt- und der viertgrößte Einzelhändler von Hörgeräten in Deutschland zusammen“, heißt es auf der Seite weiter. Damit addieren sich die rund 600 Fachgeschäfte von Kind mit den etwa 350 Filialen, die die Demant-Gruppe unter verschiedenen Marken- und Unternehmensnamen bereits betreibt.

Trotz dieser nun rund 1.000 Filialen gebe es „in den allermeisten betroffenen Städten und Regionen auch nach der Fusion hinreichenden Wettbewerb. In 15 regionalen Märkten hatten wir zuletzt noch gewisse Bedenken. Wegen der geringen Größe dieser Märkte erlaubt aber das deutsche Kartellrecht keine Untersagung des Gesamtvorhabens“, erklärt der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt.

Bevor das Bundeskartellamt zu der nun bekanntgegebenen Entscheidung kam, hatte es sich zunächst einen Überblick über die Marktverhältnisse in allen Einzugsgebieten der verschiedenen Standorte der Beteiligten verschafft. Im Anschluss habe man die genauen lokalen Wettbewerbsverhältnisse für rund 80 Einzugsgebiete ermittelt. So kam es für 17 Regionalmärkte vorläufig zu wettbewerblichen Bedenken, worüber das Kartellamt die beteiligten Unternehmen informierte. Daraufhin hätten diese die Anmeldung ihres ursprünglichen Vorhabens zurückgezogen und den Zusammenschluss in „leicht veränderter Form erneut zur Prüfung“ angemeldet, berichtet die Behörde. In diesem Zuge sind drei Standorte im Raum Kassel an ein unabhängiges drittes Unternehmen verkauft worden.

Damit hätten die bestehen gebliebenen wettbewerblichen Bedenken für 15 Markträume, etwa im Erzgebirge oder im Saarland, in der Gesamtentscheidung keine Berücksichtigung mehr finden können, heißt es aus dem Bundeskartellamt weiter. Dafür sei das Gesamtvolumen dieser Märkte letztlich zu klein gewesen.

Dass mit der Übernahme außerdem audifon an die Demant-Gruppe geht, habe indes „keine wettbewerblich problematischen Auswirkungen“. Den „Innovationswettbewerb“ zwischen den Hörgeräteherstellern sieht die Behörde dadurch „nicht beeinträchtigt“.

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